Der Termin am 14.11.2024 entfällt leider krankheitsbedingt! Ich freue mich über rege Teilnahme am 12.12.2024

Liebe Eltern, das kennt Ihr bestimmt:

• Die lange und erfolglose Einschlafbegleitung während man selber schon todmüde ist oder andere Pläne mit dem Abend hatte
• Der Widerstand des Sprösslings vor dem Zähneputzen und die ständigen Unterbrechungen währenddessen
• Sohn oder Tochter möchte vor dem Kindergarten einfach nicht aus dem Auto aussteigen, während man selber zur Arbeit muss
• Der Wutanfall beim Frühstück, weil die Reihenfolge von Milch und Müsli nicht gepasst hat

Was haben die oben genannten Situationen gemeinsam? Sie erschöpfen mit der Zeit unsere Geduld, unsere Fähigkeit uns einzufühlen, verbrauchen unsere Energiereserven und bringen uns über unsere Belastungsgrenzen.

Die Folge davon: Ärger und Wut machen sich im Erwachsenen breit. Und dieser Ärger kann unsere Bindungsfähigkeit und unser Einfühlungsvermögen blockieren, Fähigkeiten die wir in diesen Moment eigentlich dringend brauchen, um mit dem Nachwuchs in Kooperation treten zu können.

Aber wohin mit dem Ärger? Auslassen am Kind (z.B. Anschreien oder Abwertung) führt nicht zu einer Verbesserung der Situation, sondern macht das bockige Kind noch bockiger, das widerständige Kind noch widerständiger und das überdrehte, nicht einschlafende Kind noch überdrehter. Und unser Kind hat unseren Ärger in diesem Moment gar nicht verdient (Es kann nichts dafür, dass wir zum Beispiel an diesem Morgen einen wichtigen Termin auf der Arbeit haben).

Dazu gesellt sich dann oft noch das schlechte Gewissen, als Eltern versagt zu haben, vor allem wenn man seinen eigenen Ärger nicht mehr beherrschen konnte. Und alle Anderen bekommen das doch immer so super hin…

Hier kommt Venting Parents (von engl. "to vent", Dampf/Druck ablassen) in Spiel. Venting Parents ist ein gemeinsamer Raum für Eltern und ihren im Kontakt mit den eigenen Kindern entstandenen Ärger. Hier darf man dem Unmut über den eigenen Nachwuchs Luft machen, ohne den kleinen Menschen damit zu schaden.

Es geht hierbei um den Ausdruck des Gefühls, um das Erleben von Verständnis sowie um Gemeinschaft. Es geht explizit nicht darum Tipps oder Lösungen für die konkreten Situationen zu finden.

Wie läuft das Ganze ab?

Nach einer kurzen theoretischen Einführung der Funktionsweise von Ärger und Bindung teilen wir in der gemeinsamen Runde unsere Erlebnissen, die aufgekommenen Handlungsimpulse und erlauben uns den Ärger und die Wut, die die Situation in uns ausgelöst hat. Dabei erhalten wir keine Ratschläge, sondern nur Mitgefühl und die Botschaft mit dem entsprechenden Erlebnis nicht allein zu sein, wenn andere Teilnehmer die Situation kennen.

Wenn ausreichend Raum für Gefühl und Mitgefühl stattgefunden hat, darf der nächste Teilnehmer seine Erlebnisse einbringen.

Venting Parents findet unter Moderation und in Abwesenheit der Kinder statt.

Das Motto von Venting Parents lautet:
"Gemeinsam Ärgern – Entspannt Erziehen."

1. Wir behalten immer eine wohlwollende Haltung des Kindes gegenüber
2. Venting Parents findet in Abwesenheit der Kinder statt
3. Die Anwesenheit beider Elternteile ist nicht notwendig, aber natürlich möglich
4. Absolute Vertraulichkeit. Was bei Venting Parents geäußert wird, bleibt bei Venting Parents (Kein anschließendes: „Die Tochter von XY ist voll schlecht erzogen und bockig“)
5. Keine Tipps und Ratschläge (Kein „Also bei mir hat XY gut geholfen“)
6. Rückmeldung findet in Form von Mitgefühl und dem Ausdruck der Vertrautheit mit dem Erlebten statt
7. Keine Referenz auf die eigenen Erfolge oder die eigenen braven Kinder (Kein „Also meine XY macht das immer ganz brav“)
8. Keine Darstellung von ausgeführter Gewalt gegen Kinder. Es ist nicht Ziel von Venting Parents, Gewalt darzustellen oder zu beschönigen. Das Benennen von Handlungsimpulsen die nicht ausgeführt wurden, ist erlaubt und Teil des Venting-Prozesses
9. Jeder trägt mindestens ein Erlebnis bei. Venting Parents lebt von der aktiven Beteiligung
10. Jeder darf berichten, bis er fertig ist. Kein "Kapern" des Themas der anderen Person
11. Der Moderator sichert den respektvollen Umgang miteinander und sorgt für die Einhaltung der Rahmenbedingungen
12. Und zu guter Letzt: Das Ganze darf auch Spass machen und es darf gemeinsam gelacht werden

• Alle Eltern / Pflegeeltern / Großeltern / Bezugspersonen von Kindern bis inklusive Vorschulalter (6 Jahre)
• Jeder der schonmal Ärger im Umgang mit seinen Kindern empfunden hat. (Eltern, die sich nie über ihre Kinder oder ihren Elternzustand ärgern, dürfen leider nicht teilnehmen)
• Für Eltern größerer Kinder wird bei entsprechendem Interesse ein eigener Termin angeboten